Uranus

Ein Planet, der auf der Seite rotiert.

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Uranus

Im Sonnensystem gibt es die Gesteinsplaneten Merkur, Venus, Erde und Mars sowie die Gasriesen Jupiter und Saturn. Uranus und Neptun gehören zur dritten Planetenkategorie im Sonnensystem, den Eisriesen. Trotz des Namens und einer Oberflächentemperatur von -200 Grad werden Eisriesen im Inneren durch hohe Drücke und Temperaturen von mehreren Tausend Grad Celsius bestimmt.

Der innere Aufbau beider Planeten ist sehr ähnlich: Unter einer Schicht aus Wasserstoff und Helium (mit einer Masse von etwa der Erdmasse) befindet sich eine Schicht aus den “planetaren Eisen” Wasser, Ammoniak und Methan (etwa 12 Erdmassen), unter der sich ein kleiner Kern (2 Erdmassen) befindet. Beide Planeten haben keine wirkliche Oberfläche: Sie bestehen hauptsächlich aus wirbelnden Flüssigkeiten. Eine Sonde könnte also nirgendwo auf Uranus landen, aber auch nicht unbeschadet durch seine Atmosphäre fliegen, sondern würde von den extremen Drücken und Temperaturen zerstört werden.

Bild: NASA/JPL-Caltech

Uranus’ Umlaufbahn unterscheidet sich stark von der aller anderen Planeten des Sonnensystems. Diese drehen sich ähnlich wie die Erde: Während sie um die Sonne kreisen, herrscht auf jedem Teil des Planeten abwechselnd Tag und Nacht. Uranus hingegen ist um 90 Grad gekippt. Er rollt sozusagen auf seiner Bahn um die Sonne, sein Nordpol zeigt dabei aber immer in die gleiche Richtung. Derzeit geht man davon aus, dass Uranus vor 3 bis 4 Milliarden Jahren von einem erdgroßen Protoplaneten getroffen wurde, wodurch sich seine Rotationsachse geändert hat.

Die Folge ist, dass jeder Pol in den 84 Jahren einer Umlaufbahn etwa 42 Jahre lang ununterbrochenes Sonnenlicht erhält, gefolgt von 42 Jahren Dunkelheit.

Bild: NASA, ESA, and and M. Showalter (SETI Institute)

Uranus ist zwar mit bloßem Auge zu sehen, aber um zu verstehen, dass er ein Planet und kein entfernter Stern ist, war ein Teleskop nötig.

Bisher wurde Uranus nur von einer Raumsonde besucht: Voyager 2, die im Januar 1986 eintraf und elf neue Monde und zwei neue Ringe um den Planeten entdeckte. Abgesehen von dieser einen Weltraummission sind Teleskope die einzige Möglichkeit, unser Wissen über Uranus zu erweitern. Bis jetzt (Juni 2023) ist noch nicht klar, wann die nächste Raummission zu Uranus startet. Mögliche Kandidaten sind MUSE (Ankunft um Uranus im Jahr 2044), OCEANUS (Ankunft 2041) und Tianwen-4 (Ankunft 2046).

Bild: NASA/JPL-Caltech (Uranus), NASA (Voyager), Ruffnax (Crew of STS-125) (Hubble)

Uranus und Neptun sind sich in Masse, Zusammensetzung und Größe sehr ähnlich. Allerdings hat Neptun einen satten, tiefblauen Farbton, während Uranus einen deutlich blasseren Cyan-Ton hat. Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass es auf beiden Planeten eine Schicht aus dichtem Dunst gibt. Sie ist allerdings auf Uranus dicker als auf Neptun und hellt daher das Aussehen von Uranus stärker auf als das von Neptun. Wäre der Dunst nicht, wären beide Eisriesen tiefblau. Obwohl Uranus damit sehr gleichförmig aussieht, hat das Hubble-Weltraumteleskop rasende Sturmbänder und Wolkenschichten mit Geschwindigkeiten von über 800 km pro Stunde aufgezeichnet!

Bild: Links: NASA/JPL-Caltech ; Rechts: NASA

Die 13 Ringe des Uranus sind in zwei Gruppen unterteilt: Die elf inneren Ringe sind hauptsächlich schmal und dunkelgrau. Von den zwei äußeren Ringen ist der innere rötlich, wie die staubigen Ringe anderswo im Sonnensystem, und der äußere Ring ist blau wie der E-Ring des Saturn. Einige der größeren Ringe sind von Gürteln aus feinem Staub umgeben. Das Bild zeigt eine Aufnahme der Ringe durch die Raumsonde Voyager 2.

Bild: NASA/JPL

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